Newsletter Nr. 2 – Oktober 2025
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die erste größere Etappe des Schuljahres liegt hinter uns; es nahen die Herbstferien. Der Name könnte in diesem Jahr nicht passender sein, da sich nun auch herbstlich wechselhaftes Wetter eingestellt hat. Gern möchte ich die ersten Wochen dieses Schuljahres mit diesem Newsletter wieder in den Blick nehmen, möchte würdigen, anerkennen und ins Rampenlicht stellen.
Nach über drei Jahrzehnten an unserer Schule verabschiedeten wir mit Ablauf des Monats August Frau Seifert in den Ruhestand. Generationen von Schülerinnen und Schülern begleitete sie erfolgreich durch deren Schullaufbahn. Dabei wirkte sie nicht nur in ihren Fachkonferenzen Englisch und Russisch, sondern war über die allermeisten Jahre darüber hinaus als Klassenleiterin eingesetzt. Insbesondere ihr Engagement als Fachkonferenzleiterin Englisch wird uns fehlen. Wir wünschen Ihnen, Frau Seifert, einen wundervollen neuen Lebensabschnitt; möge er von langer Gesundheit und Glück geprägt sein!
Zu Beginn eines jeden Schuljahres konstituieren sich stets auch unsere Gremien neu. Es ist abermals gelungen, Menschen zu finden, die bereit sind, sich in ihrer Freizeit für unsere Schule zu engagieren, um sie zu einem noch besseren Ort zu machen. Insbesondere Frau Kirschner als Elternratsvorsitzende und Cedric Knabenschuh als Schülersprecher lade ich (weiterhin) zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit ein und bedanke mich gern auch persönlich für Ihrer beider Engagement. Das nun stattfindende Schülerratscamp – fraglos ein Highlight jedes Schuljahres – findet in diesem Jahr in neuem Format statt. Auch inhaltlich werden Dinge angepasst, weshalb ich mit besonderer Vorfreude auf die Veranstaltung schaue.
Alle Vertreter in der Gesamtlehrer- und Schulkonferenz dieses Schuljahres dürfen bereits jetzt gespannt auf die Agenda sein: So steht nach voraussichtlicher erfolgreicher Akkreditierung unseres neuen „Kepler- bzw. Unesco-Profils“ mit dem Arbeitstitel „kepler.wende.punkt.“ im Landesamt für Schule und Bildung auch ein entsprechender Beschluss zur Einführung im Schuljahr 2026/27 in unserer Schulkonferenz an. Die Arbeitsgruppe um Frau Reinhardt hat einen sehr guten Aufschlag gemacht, sodass man mit Vorfreude auf die dort verankerten Inhalte und Kompetenzen schauen darf. Wir werden, da es sich um eine Neueinführung handelt und neben dem neuen lediglich das bekannte Sport-Profil erhalten bleibt, auch eine entsprechende Elterninformationsveranstaltung durchführen; selbstverständlich werden auch Schülerinnen und Schüler angemessen informiert. Ferner läuft die Arbeit an weiteren Zielen des Kepler-Forums aus dem Januar dieses Jahres weiter. Im Bereich der Rhythmisierung gab es zuletzt z. B. eine Umfrage, um den Handlungsdruck auf Seiten aller am Schulleben Beteiligter herauszuspüren. Top-down erreichen uns darüber hinaus Prozesse des Kultusministeriums („Kultur der Digitalität“,„vernetztes Lernen“, „digitale Selbstlernzeiten“ etc.), die wir zur Kenntnis nehmen und in unsere Entwicklungsprozesse (z. B. zum Medien- und Methodencurriculum) integrieren.
Das Schuljahr begann äußerst lebendig: Es gab bereits ein Projekt der 2. Fremdsprache im achten Jahrgang, das evaluiert werden wird, um eine etwaige Wiederholung abzuwägen. Wir hatten abermals Besuch aus Südkorea und in der ersten Fahrtenwoche ging es u.a. auf alpine Wanderschaft in die Alpen, nach Mailand oder auf Kennenlernfahrt des 5. Jahrgangs an den Mondsee unweit von Leipzig, wie Sie dem angehängten Bild entnehmen können. Zu letzterer Fahrt konnte ich für einen Tag hinzustoßen, um mir ein Bild zu machen. Wir feierten in der ersten Schulwoche ein Willkommensfest mit unseren neuen Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern. Anfang September gab es neben dem Sportfest einen Spendenlauf. Frau Decker für den Spendenlauf und Herrn Köppel für das Sportfest mit ihren Teams bin ich zu großem Dank verpflichtet. Auch Hornissen konnten unsere Laufleistungen nicht behindern; so kamen bisher großartige 11.000,- Euro zusammen: Der Schülerrat, der Förderverein und unser Kooperationsprojekt in der Elfenbeinküste können sich freuen! Afrika ist ein gutes Stichwort: So begleiten Frau Heinig und Herr Schröder gerade eine Gruppe Schülerinnen und Schüler nach Malawi. Über die eindrücklichen Erlebnisse dort können Sie sich auch auf der Website unserer Schule informieren. Ich finde dieses Kooperationsprojekt einmalig und danke insbesondere den begleitenden Lehrkräften für die Mühen bei Vor- und Nachbereitung, aber natürlich auch bei der Begleitung einer solchen Reise. Aufwendig ist auch der Houston-Austausch. Frau Kapellmann hat im Hintergrund bereits umfangreiche Planungen aufgenommen, wofür ich ihr äußerst dankbar bin, und es sieht so aus, als ob die zwei Wochen vor den Winterferien nun tatsächlich eine Schülergruppe mit zwei Lehrkräften zu unseren Partnern nach Houston reisen sollen. Der Gegenbesuch soll dann im Juni 2026 stattfinden. Gerade in herausfordernden Zeiten sollte man den Draht zueinander nicht abreißen lassen: Dies ist jedenfalls unsere Haltung an der Schule.
Gleich zu Beginn des Schuljahres wird und wurde unsere Schule jedoch auch stark gefordert. Die für die Herbstferien angesetzten umfangreichen Filmarbeiten für die RTL-Serie „Der Lehrer“ mussten in den laufenden Schulbetrieb umgelegt werden, da in den nahenden Ferien nun komplexe Ertüchtigungsarbeiten im Altbau in Bezug auf den Brandschutz erfolgen. Die Flure werden geteilt, um den Ansprüchen des modernen Brandschutzes und geforderter zwei Rettungswege zu genügen. Beide Sachverhalte fordern uns im Schulalltag, weshalb ich auch um Nachsicht bitte, wenn die Dinge mal etwas ruckelig laufen. Eine weitere sehr fordernde Situation ereilte uns im September. Auch hier können alle vergewissert sein, dass das Krisenteam der Schule alle uns bekannten Dinge in den Blick nimmt und in Verantwortung für alle Menschen vor Ort die richtigen Ableitungen zieht.
In den Blick nehmen wir auch die bisherige Umsetzung unserer neuen Hausordnung. Die erste Phase des Schuljahres war geprägt von sehr aufmerksamer Aufsicht und, wenn nötig, entsprechenden Ermahnungen in Bezug auf die neue Handy-Regelung. Seit diesem Schuljahr dürfen diese erst ab der 10. Klasse in den Pausen genutzt werden. In der kommenden Phase werden nun auch Elternbriefe versendet, um das häusliche Umfeld mit ins Boot zu nehmen, falls die Erfüllung der Neuregelungen nicht vollumfänglich funktioniert. Im neuen Kalenderjahr werden wir dann auch verstärkt sanktionieren, indem Geräte vorübergehend eingezogen werden. Ich bin aber grundsätzlich sehr zufrieden, da es bis auf wenige Ausnahmen in meiner Wahrnehmung dankbar angenommen wird. Die Klarheit und Restriktion erlebe ich in Teilen jedenfalls als Erleichterung bei allen in der Schulgemeinschaft.
Zeitnah nach den Ferien starten dann auch endlich die Ganztagsangebote der Schule, die Frau Jannasch wieder überzeugend zusammengestellt hat; die GTA-Messe am 20.10.2025 wird hierzu einen Überblick geben. Im Nachgang jedes Schuljahres evaluieren wir die Angebote und entwickeln den Bereich weiter, nunmehr jedoch leider mit weniger zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln. Umso bemerkenswerter und wichtiger finde ich das Engagement aller Kolleginnen und Kollegen, die sich hier einbringen.
Gegen Ende meiner Zeilen möchte ich persönlich an die kürzlich verstorbene Bildungsaktivistin Razia Jan erinnern, die sich in Afghanistan insbesondere für die Bildung von Mädchen eingesetzt hat. Mit Resolutheit und Bestimmtheit hat sie nie ihre Ideale aufgegeben oder verraten, sich dabei auch den Taliban entgegengestellt. Ich durfte sie nie persönlich kennenlernen, aber ihr Handeln und Beispiel für die richtige Sache habe ich stets bewundernd verfolgt. Gern erinnere ich daher auch an dieser Stelle an ihr Ausnahmewerk! Sie wird der globalen Bildungslandschaft fehlen.
Ein Lied von Billy Ocean lautet „When the Going Gets Tough“. Man könnte dies als Motto über den Schuljahresbeginn für Schulen im Freistaat in diesem Schuljahr stellen. Das Umfeld, die Parameter, unter denen wir bestmögliche Bildung gestalten sollen, sind herausfordernder geworden; nun auch für Gymnasien in Ballungsräumen. Umdrehen oder den Kopf in den Sand zu stecken, sind keine Optionen. Seien Sie versichert, dass ich die Dinge weiterhin mit Optimismus, aber auch dem Gespür für realistisch Erreichbares angehe. Das offene und notfalls auch deutliche Wort scheue ich dabei nicht.
Für die nahenden Ferien wünsche ich Ihnen und euch viele Dinge: vielleicht ein Buch in der Hand, Sonne im Gesicht oder eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Vielleicht wollen Sie und ihr ja auch im Kepler-Hoodie Flagge zeigen. Diese kann man online erhalten; der Online-Store ist auf der Homepage (ganz unten) verlinkt. Egal, wo die Ferien verbracht werden, ich wünsche allen maximale Erholung und freue mich auf das Wiedersehen.
Paul Deuschle
Schulleiter