Stadtteilführung zu Erinnerungskultur in Kleinzschocher
Am 26.08.2025 hat der Grundkurs Geschichte einen selbstorganisierten Rundgang zu Erinnerungskultur im Stadtteil Kleinzschocher unternommen. Wir haben uns gefragt, wie sichtbar Erinnerungsorte im Stadtteil sind auf welchem Stand die Erinnerungskultur in Kleinzschocher ist: Welche Erinnerungsorte gibt es? Wie sichtbar ist die NS-Vergangenheit im Stadtteilbild und welche Initiativen widmen diesem Thema ihre Aufmerksamkeit? Vorab haben wir uns ein Überblick über zentrale Etappen der Aufarbeitung des NS-Unrechts nach 1945 erarbeitet und den Umgang mit dem Gedenken an die Judenverfolgung in den beiden deutschen Staaten rekonstruiert. Dass Erinnerungsarbeit nicht selbstverständlich und teilweise gegen gesell-schaftliche Widerstände organisiert wurde, ist uns bewusst geworden.
Unser Weg führte uns entlang der Dieskaustraße zum Adler und über die Gießerstraße zurück zur Schule. An 10 Stationen haben die Schülerinnen und Schüler jeweils die Biografie einer als jüdisch verfolgten Person vorgestellt oder die Bedeutung von verschiedenen Wohnhäusern, Kaufhäusern oder Orten des Widerstands präsentiert. Besondere Aufmerksamkeit haben wir der Geschichte der Familie Heuberger und dem kommunistischen Widerstandskämpfer Karl Heft gewidmet. Besonderer Dank gilt dahingehend dem Team der AG zschocherhistory, die die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus in den Leipziger Stadtteilen Klein- und Großzschocher erforschen. Ihr Ziel ist es, vor allem die Biographien jener Menschen ans Licht zu holen, die während der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten aufgrund der Nürnberger Gesetze verfolgt wurden. Besonderer Dank gilt ebenso den Schülerinnen Karina B. und Alaa B., die den Anstoß für die Tour gegeben und bei der Durchführung mitgeholfen sowie mit ihren eigenen Ideen und Gedanken zu einer aufschlussreichen und auch persönlichen Reflexion beigetragen haben.




